Newsletter August / September 2023
Aus dem Vorstand:
Professionalisierung und strukturelle Veränderungen im AZPP
Die Anforderungen an die Mitarbeitenden bzw. Gremienmitglieder des AZPP sind in den vergangenen Jahren und Monaten kontinuierlich gestiegen. Neben der weiter steigenden Anzahl von Weiterzubildenden waren insbesondere die Arbeiten im Zusammenhang mit der ordentlichen Re-Akkreditierung des AZPP-Weiterbildungsganges gemäss dem Bundesgesetz über die Psychologieberufe (PsyG) überaus aufwändig und haben viele Kräfte gebunden. Die eingereichten Unterlagen mit Selbstbeurteilungsbericht und einer Fremdevaluation in einer Vor-Ort-Visite am 09.06.2023 durch eine Expertenkommission wurden insoweit von Erfolg gekrönt, dass die Kommission die Akkreditierung mit vier Auflagen beantragt. Letztere betreffen:
- ein übersichtliches Studienprogramm und ein entsprechendes Studienreglement
- 500 Einheiten Wissen und Können, die im Curriculum angeboten werden müssen, sowie eine Absenzenregelung für die Weiterzubildenden
- die Evaluation und Dokumentation von Therapieverläufen und -ergebnissen; sie sind gemäss den WZW-Kriterien bzw. mittels wissenschaftlich validierten Messinstrumenten zu begleiten
- die Abschlussprüfung muss mit einer standardisierten, schriftlichen Wissensprüfung ergänzt werden.
Die Auflagen sollten innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt werden. Die Steuergruppe, welche die bisherigen umfangreichen Arbeiten koordiniert und übernommen hatte (Susanne Töpfer, Thorsten Jakobsen, Claudia Gramespacher, Cordula Olshausen Küchenhoff), wird sich dieser Aufgabe annehmen.
Der aufgrund der erwähnten Zunahme der Anzahl Weiterzubildender aufkommenden organisatorischen und administrativen Mehrarbeit wird mit der neu definierten Funktion Leitung Administration und Organisation begegnet: es erfolgte eine klare Aufstellung des Organigramms mit Definition und Zuteilung der verschiedenen Ressorts; weiter wird an einer Verschlankung interner Abläufe sowie einer Optimierung der Zusammenarbeit der Gremien (insbesondere des Vorstandes und der Ausbildungskommission) gearbeitet.
Kooperationen
Die in der Mitgliederversammlung vom 15.05.2023 beschlossene Überführung der Trägerschaften in Kooperationspartnerschaften verläuft sehr erfolgreich. Sämtliche der bisherigen Trägerinstitutionen – EFPP Deutsche Schweiz, PIB, PSB, PBL, UPK Basel – haben sich zu einer künftigen Kooperation mit dem AZPP bekannt. Mit dem PIB, der EFPP Deutsche Schweiz, der PBL und den UPK Basel konnten offizielle Vertragsvereinbarungen getroffen werden. Ebenso sind die Kooperationsverhandlungen mit dem PSB auf einem guten Weg, indem die Kontroverse um eine postgraduale Weiterbildung mit der inhaltlichen Differenzierung zwischen psychoanalytischer Psychotherapie im AZPP und Psychoanalyse im PSB für beide Kooperationspartner vorteilhaft weitergebracht werden konnte (Abgleich der Angebote, gemeinsame Ausschreibungen u.a.m.).
Ausblick
PsychoTisch 2.0.
14. September 2023, UPK Basel: Vom Verfolgungswahn zum Sicherheitserleben
Referent: Dr. phil. Julian Möller, Leitender Psychologe, Zentrum für psychotische Erkrankungen (ZPE), UPK Basel, 19.00 Uhr Apéro, 19.30 Uhr bis ca. 21 Uhr: Input und Diskussion
PsychoTisch 2.0.
16. November 2023, AZPP Basel
Referent: Gérald Personnier
Kolloquium mit Neujahrsapéro
12. Januar 2024, 18.00 Uhr, Papiermühle Basel: Verschwörungstheorien, Wahn und Virtualität
Referent: Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, Klinik für Allgemeine Psychiatrie Zentrum für Psychosoziale Medizin Universitätsklinikum Heidelberg
Rückblick
Festkolloquium anlässlich des 20-jährigen Gründungsjubiläums des AZPP
Festkolloquium anlässlich des 20-jährigen Gründungsjubiläums des AZPP am 18.11.2022 im Zunftsaal des Schmiedenhof
Das 20-jährige Bestehen des AZPP konnte Ende des letzten Jahres in einem sehr gut besuchten, bestens organisierten und mit interessanten Festbeiträgen ausgerichteten Anlass würdig gefeiert werden. Es wurden rund 100 Gäste empfangen, darunter einige der Gründungsmitglieder sowie Vertreter:innen der Trägerinstitutionen, Dozierende und Weiterzubildende. Dr. Martin Altmeyer, der durch seine Arbeiten zur Intersubjektivität und zur Relationalen Psychoanalyse bekannt geworden ist, referierte in seinem Festvortrag zur Entwicklung der Psychoanalyse vom Trieb- zum Beziehungsmodell.
Die beiden ehemaligen Präsident:innen Petra Zell Roth und Peter-Christian Miest schauten auf die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des AZPP sowie auf die daran beteiligten Personen zurück. Im Weiteren wurde der Festakt musikalisch und kulinarisch begleitet mit Auftritt des australischen Posaunisten und Komponisten Adrian Mears und mit einem reichhaltigen Buffet.
Begleitend und insbesondere dem grossen Engagement der Präsidentin Sabina Merkel zusammen mit Dieter Leonhardt zu verdankenden redaktionellen Arbeit konnte termingerecht zum Festanlass eine im Eigenverlag publizierte Festschrift mit zahlreichen Beiträgen aus den Reihen der AZPP-Mitglieder vorgelegt werden.
PsychoTisch 2.0. | 27. April 2023, PBL Liestal
PsychoTisch 2.0. | 27. April 2023, PBL Liestal
Dissoziation – (partielle) dissoziative Identitätsstörung oder Borderline Persönlichkeitsstörung? – Referentin Dr. med. Sabine Richter
Die Veranstaltung wurde sehr gut besucht, so dass eine interessante und inspirierte Diskussion zu einem kontroversen Thema zustande kam und damit der Auftakt für die PsychoTisch-Reihe in diesem Jahr bestens gelang.
Frühjahrskolloquium der Weiterzubildenden 28. April 2023
Frühjahrskolloquium der Weiterzubildenden 28.04.2023
«Kulturanalytische Verstehensprozesse – das Unbehagen im Übergangsraum» Organisiert durch eine Gruppe von Weiterzubildenden des AZPP (Esra Ceri, Stephan Chen Xie, Caroline Macina, Edith Stein) fand das Frühjahrskolloquium mit einem Inputreferat von Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Bernd Heimerl, (Einzel- und Gruppenpsychoanalytiker, Supervisor und Lehranalytiker (DGPT/DPG/IPA) am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse e.V.) statt, in welchem der Referent Fragen nach der Fremdheit, nach deren Verortung und nach dem Umgang mit Fremdheit in der psychoanalytischen Arbeit sowie angesichts der kulturellen Differenzen nachging. Die anschliessende rege Diskussion verdankte sich insbesondere auch der lebendigen Moderation durch die Organisator:innen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein Apéro offeriert.
Kolloquium zu Klima und Psychoanalyse am 2. Juni 2023
Kolloquium zu Klima und Psychoanalyse am 2. Juni 2023
Als Referenten waren Prof. Joachim Küchenhoff und der Prof. Previšić, der eine Professur für Literaturwissenschaften an der Universität Luzern innehat, eingeladen. Einführung ins Thema und Moderation übernahmen die beiden Organisatoren Christoph Grober (Psychotherapeut in eigener Praxis und Weiterzubildender am AZPP) und Andreas Bäumler (Doktorand der Literaturwissenschaften Universität Luzern). Die Veranstaltung hatte zum Ziel, anlässlich der dringenden Frage nach den Narrationen des Klimawandels Zusammenhänge herzustellen zwischen Literatur mit ihren Erzählmustern, Bildern und Figuren einerseits und psychoanalytischen Möglichkeiten und Grenzen der Erzählbarkeit andererseits.
Daniel Sollberger
Im August 2023